Am 1. Juni war es endlich soweit. Im Zuge einer großen Eröffnungsfeier mit einem obligatorischen Bandschneiden sowie feierlichen Reden von Oberbürgermeister Wolfgang Meyer und Universitätspräsidentin Ulrike Beisiegel wurde das RoXx am Göttinger Hochschulsport eingeweiht.

Es gab Sekt und Saft, Schnittchen und Kleingebäck, art- und mundgerecht für solch einen Anlass. Sympathisch war dann auch ─ rund um das ganze Eröffnen ─ dass man sich von Seiten der Organisatoren und Bauleitern an das Versprochene gehalten hatte: Tolles Ergebnis und pünktliche Wiedereröffnung. Beides ist bei baulichen Großprojekten ja nicht immer selbstverständlich. Darüber hinaus gab es zu dieser Gelegenheit einen liebevoll betreuten „Tag der offenen Tür“ sowie reichlich Kletteraction.

Aber eins nach dem anderen. Gefeiert wurde an diesem wolkenverhangenen Tag ─ und das wie schon angedeutet völlig zu Recht ─ die Einweihung und Wiedereröffnung des Göttinger RoXx. Die Kletterhalle ist als jüngste räumliche Errungenschaft eine ebenso spannende wie effektive Erweiterung des Göttinger Hochschulsport, den in Göttingen ohnehin schon mindestens 60 Prozent der Studierenden leibesertüchtigend in irgendeiner Form wahrnehmen. Drei Millionen Euro hat die Erweiterung des Indoor-Kletterangebots letztendlich gekostet. Eine Menge Geld. Weswegen es um so erfreulicher ist, dass diese Summe komplett selbstfinanziert werden konnte und kein Cent aus dem Topf der Studiengebühren oder städtischer Rücklagen geschöpft werden musste, wie die Erschaffer des modernen RoXx mit Stolz verkünden. Die Planungs-, Umgestaltungs- und Renovierungsarbeiten dauerten schließlich knapp zwei Jahre. Nach einem für die Kletterfreunde in Göttingen ewig erscheinenden Monat, in dem das RoXx wegen der Umbauarbeiten geschlossen bleiben musste, sind die Türen nun wieder weit geöffnet.

Das Warten war nicht umsonst, wie sich rasch herausstellen sollte. Insgesamt wurde die Kletterfläche um mehr als das Dreifache vergrößert und jenseits von schnöden Zahlen ist das RoXx nun nicht nur eine der ausgefallensten und schicksten Kletteranlagen Deutschlands, sondern auch eine der größten. Die zu bezwingenden Kletterwände reichen hoch, wirken bunt und majestätisch, verwinkelt und gewachsen. Sie steigen rasant bis unter die Decke und wecken bei jedem staunenden Besucher, der seinen Kopf in den Nacken legt und nach oben schaut ein prickelndes Gefühlsgemisch aus Abenteuerlust und Ehrfurcht. Diese „Kletter-Kathedrale“, wie Oberbürgermeister Meyer das RoXx respektvoll und treffend nannte, stellt ein besonderes Angebot und eine schrille Herausforderung an alle versierten Kletterfans ebenso dar, wie an all jene, die sich sportlich mal auf die etwas andere Art betätigen wollen. Bei 14 Meter hohen Steilwänden ist dabei Nervenkitzel garantiert inklusive.

Technisch und architektonisch reicht das RoXx an die Grenzen des Möglichen. Im Verständnis einer Sporthalle ist die Anlage ein Superlativ, die alles andere spielend in den Schatten stellt. Die meterhohen, orange- und gelbfarbenen Wandmassive, scharfkantigen Hallenschluchten und Boulder-Gewölbe besitzen etwas Anmutiges, das an ein buntes Comic-Gebirge erinnert. Und dank einer 120 Quadratmeter großen Glaswand erfreut man sich beim Klettern echtem Tageslicht und Wettereindrücken. Man kann auch von den höchsten Stellen der Kletterwände aus dem überdimensionalen Fenster hinausschauend einen gebirgsschaurigen und atemberaubenden Ausblick über Göttingen genießen. Klettern im neuen RoXx macht noch mehr Spaß und berauscht die Sinne. Fazit: Unbedingt anschauen und ausprobieren!

 

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