Ohne nennenswerte Lateinkenntnisse klingt der Begriff „Arboristik“ zunächst einmal nach einer unheilbaren Krankheit oder einer Maltechnik. Dabei handelt es sich um einen überaus komplexen und  sinnvollen Studiengang.

Arbor ist das lateinische Wort für Baum. Wer also Arboristik studiert, wird einmal ein Baumwissenschaftler. Klingt komisch? Ist es nicht. Angesichts der prekären Lage unserer Natur bedeutet dieser Beruf endlich einmal eine an echter Nachhaltigkeit orientierte Mission: die Schaffung und Wahrung „urbanen Grüns“. „Bäume sind für das Klima einer Stadt essentiell“, erklärt Arboristik-Student Laurin Palij. „Stell dir mal einen Biergarten ohne Bäume vor“. Das bringt die Relevanz seines Studiums jenseits der Perspektive des Umweltschutzes auf den Punkt. Einmal abgesehen von den positiven Einflüssen von Grünanlagen und Parks auf die Luft, die wir atmen, erfreut sich das Auge so viel mehr an einem friedlichen grünen Zufluchtsort, als an einer grauen Betonlandschaft. Die Göttinger FH bietet den akkreditierten Studiengang Arboristik als Bachelor of Science seit 2003 an. Mittlerweile hören auch die Stadtverwaltungen Deutschlands auf die kluge Stimme der Arboristen. Diese gucken sich übrigens nicht nur Baumringe an. Wer ein solches Studium absolviert, ist ein Allround-Talent in Biologie, Geologie und Chemie, hat aber auch Ahnung von Wirtschaftswissenschaften und befasst sich mit juristischen Fragestellungen, etwa im Umweltrecht. Langeweile kommt da sicher nicht auf, und außerdem sind Exkursionen an der Tagesordnung. Brotlos ist anders: Die Arboristik nimmt eine Pionierstellung ein, es gibt noch viel zu erforschen und somit auch viel zu fördern.

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